Lentigo

O Lentigo, o Lentigo

Epidermaler melanozytärer Nävus
erhebt sich
treibt flach
erbebt mich
such ihm nach

Entspringst der ungestillten Lust
Sah dich heut erst
knapp der Verhüllung entgangen
aufreizend
aufragend
stiessest in den Maelstrom mich

Atem stockt
Auge folgt
denn er lockt

Wie er aussieht?
Wer mich fragt,
dem sag ich keck
linsenförmig
ein kleiner brauner Fleck!

Hingerotzt I

Lieg demütig darnieder,

auf kaltem Küchengrund

so viele Dinge wieder

vergessen lang – verstummt.

Die Wange kühlt am Boden.

Die Augen sehen starr.

Ein Kuss hat sich verloren.

Sehnsucht bleibt noch wach.

Tausend tote Tage

nichts was sie durchbricht.

Graue Fleckenlagen

folgen Schicht um Schicht.

Den klaren Blick nach aussen

verwehrt mir der Kokon

bewegungslos bescheint mich

ein heller Totenmond.

Treib wahrscheinlich ewig

durch den Fiebertraum.

Hineingeboren selig

in blutigrosa Schaum.